IDC:
Der deutsche IT-Markt deutlich
im Minus
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in der schärfsten Rezession seit
Gründung der Bundesrepublik. Bereits seit dem Sommerhalbjahr 2008 geht
es rapide abwärts. Zum Jahresende hat sich die Situation noch einmal
zusehends verschlechtert, da die Auslandsnachfrage regelrecht wegbrach –
mit spürbaren Konsequenzen für die IT-Ausgaben, die sich laut IDC in
diesem Jahr um weitere 2,4 Prozent verringern werden.
Zum Jahresauftakt 2009 verschärfte sich die wirtschaftliche Lage erneut;
die Rezession hat damit ein für die Bundesrepublik historisch einmaliges
Ausmaß erreicht. Deutschland gehört inzwischen zu den am stärksten von
der Krise betroffenen Ländern. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem der
weltweite Nachfragerückgang nach Investitionsgütern und langlebigen
Gebrauchsgütern, einem der wesentlichen Standbeine der deutschen
Wirtschaft.
Hardwaremarkt angeschlagen
Diese Entwicklung wirkt sich leider immer stärker auch auf den IT-Markt
aus, der mittlerweile arg in Mitleidenschaft gezogen ist. "In diesem
Jahr wird die Rezession voll auf den IT-Markt durchschlagen", sagt
Joachim Benner, Research Analyst bei IDC in Frankfurt. Insbesondere die
Ausgaben für Hardware – die rund 30 Prozent des IT-Marktes ausmachen
(Abbildung) – werden 2009 um über neun Prozent zurückgehen, so ein
Ergebnis aus der aktuellen IDC-Studie: "Der IT-Markt in Deutschland,
2008-2013".
Outsourcing trotzt der Krise
Stützend für den IT-Markt wirken die steigenden Investitionen der
öffentlichen Hand und des Gesundheitswesens. Des Weiteren profitieren
einzelne IT-Segmente von der Krise. Der Trend zur Reduzierung der
IT-Fertigungstiefe gewinnt aufgrund der Wirtschaftskrise an Bedeutung,
wovon das IT-Outsourcing profitiert. IDC prognostiziert, dass der
Outsourcing-Bereich in 2009 um etwa 4,5 Prozent wachsen wird. Innovative
Beschaffungsmodelle wie Cloud Computing könnten ebenfalls die Gewinner
der Krise sein. Cloud Computing ermöglicht es Unternehmen, flexibel und
kostengünstig IT über das Internet zu beziehen, was gerade in
Krisenzeiten Vorteile bietet. Allerdings kann dies nicht verhindern,
dass sich der IT-Markt in diesem und im nächsten Jahr äußerst schwach
entwickeln wird. Ab dem Jahr 2011 ist dann nach und nach mit einer
spürbaren Erholung des IT-Markts zu rechnen.
Insgesamt rechnet IDC in diesem Jahr mit einem Rückgang der IT-Ausgaben
in Deutschland von 2,4 Prozent, nach einem Wachstum von 2,1 Prozent im
Jahr 2008. Der IT-Markt in Deutschland insgesamt wird somit in diesem
Jahr bei gut 62 Milliarden Euro liegen.
|