Schluss mit dem
Jo-Jo-Effekt:
Tipps, um dauerhaft in Form zu bleiben
(rgz). Rund 82 Prozent der Deutschen haben in den vergangen zwei Jahren
eine Diät gemacht - zufrieden mit der eigenen Figur ist dennoch nicht einmal die
Hälfte. Das zeigen aktuelle Umfragen, die das Statistikunternehmen Statista
ausgewertet hat. Woran liegt das?
Ein Grund dürfte sein, dass viele Diäten sich schlicht nicht dazu eignen,
dauerhaft die Wohlfühlfigur zu halten. Gerade radikale Crashkuren oder sehr
einseitige Ernährungsformen sind zwar darauf ausgelegt, im Eiltempo Gewicht zu
verlieren. Isst man im Anschluss daran jedoch wieder normal, ist der
Abnehmerfolg meist schnell dahin. Denn der Körper setzt nach dieser künstlichen
"Hungersnot" alles daran, möglichst viele Energiereserven anzulegen. Und er
verteidigt diese eisern. Der Grundstein für den gefürchteten Jo-Jo-Effekt ist
gelegt.
Den Jo-Jo-Effekt austricksen
Wer abnehmen möchte, muss genug essen. Das klingt paradox, ist aber richtig.
Denn nur, wenn dem Körper ausreichend Energie zur Verfügung steht, bleibt der
Stoffwechsel aktiv. Andernfalls schaltet er in den Sparmodus und verbrennt kaum
noch Kalorien. Entscheidend ist natürlich, was auf dem Teller landet.
Kalorienarme Sattmacher sollten den Löwenanteil der täglichen Nahrungsmenge
ausmachen. Dazu gehören Gemüse und Salat ebenso wie Obst und Kartoffeln. Auch
Produkte aus Vollkorngetreide sowie die fettarmen Varianten von Milch, Joghurt
und Käse gehören dazu. Außerdem wichtig: Die Gesamtbilanz der aufgenommenen
Kalorien muss stimmen.
Wie viel darf ich essen?
Um dauerhaft Gewicht zu verlieren, sollte man täglich etwa 500 bis 800 kcal
weniger zu sich nehmen, als der Körper benötigt. Erst dann werden die
Fettreserven für die Energiegewinnung angegriffen und die Gewichtsabnahme
beginnt. Um die erlaubte Kalorienmenge zu berechnen, muss man jedoch zunächst
seinen persönlichen Energiebedarf kennen. Frauen berechnen ihren Grundumsatz,
also die Kalorienmenge, die der Körper im Ruhezustand verbraucht, mit folgender
Formel: 655 + (9,6 x Gewicht in kg) + (1,8 x Größe in cm) - (4,7 x Alter in
Jahren). Für Männer gilt folgende Formel: 66,5 + (13,7 x Gewicht in kg) + (5,0 x
Größe in cm) - (6,8 x Alter in Jahren). Um nun den Gesamtenergieumsatz, das
heißt Grundumsatz zuzüglich dem Energieumsatz, welcher durch körperliche und
geistige Aktivität verursacht wird, zu berechnen, ist für beide Geschlechter der
Grundumsatz mit dem entsprechenden Aktivitätsfaktor zu multiplizieren.
Aktivitätsfaktoren:
Sehr leichte Aktivität (nur sitzend / kein Sport)
Grundumsatz x 1,2
Normale Aktivität (fast ausschließlich sitzend / kaum Sport)
Grundumsatz x 1,4
Mäßige Aktivität (leichtes Training / Sport, 3-4 Std.pro Woche)
Grundumsatz x 1,6
Aktiv (viel Training / Sport, 4-5 Std. pro Woche)
Sehr aktiv (körperliche Arbeit und hartes Training)
Grundumsatz x 2,0
Beispiel: Eine Frau, die 40 Jahre alt und 1,70 m groß ist, 68 kg wiegt
und normal aktiv ist, hat somit einen Grundumsatz von 1.426 kcal.
Diese Kalorienmenge mit dem Aktivitätsfaktor 1,4-mal genommen, ergibt einen
Gesamtenergieumsatz von 1.996 kcal. Diese Kalorienmenge ist also täglich erlaubt.
Unter 1.400 bis 1.700 kcal sollte die Energiezufuhr allerdings nicht liegen, da
sonst der Stoffwechsel träge werden könnte. Dadurch kann der Grundumsatz sinken.
Die Folge: Obwohl man weniger isst, nimmt man nicht mehr ab.
Leichte Rezepte, die satt machen
Eine Diät lässt sich nur dann durchhalten, wenn sie in den Alltag passt und
natürlich dann, wenn die Rezepte lecker sind und auch dann gelingen, wenn man
kein Profi am Herd ist. Über 60 abwechslungsreiche Ideen für kalorienbewusste
Mahlzeiten - von herzhafter Pizza über exotisches Curr
y-Hähnchen bis zum fruchtigen Erdbeerquark - liefert zum Beispiel das
Konzeptbuch von formoline (in Apotheken). Der Ratgeber funktioniert wie ein
persönlicher Diätcoach, der einen auf dem Weg zum Wunschgewicht begleitet,
Schritt für Schritt, unkompliziert mit vielen Tipps und Anregungen. Darüber
hinaus enthält das Buch Tabellen für die persönlichen Diäterfolge, ein Tagebuch
und wertvolle Motivationsstrategien. Weitere Infos unter www.formoline.de.
Den Heißhunger austricksen
Ein weiterer Grund für den Jo-Jo-Effekt sind
Heißhungerattacken. Sie können zum Beispiel dann entstehen, wenn man eine
Mahlzeit ausfallen lässt. Auch wer zwischendurch immer wieder etwas Süßes isst,
kann die Attacken provozieren. Nach einem zuckrigen Snack etwa schnellt der
Insulinspiegel in die Höhe, fällt danach aber rapide ab - für den Körper das
Signal, möglichst schnell süßen Nachschub zu ordern.
Tipp: Wenn zwischendurch der kleine Hunger kommt, lieber Obst, Joghurt oder
einen Gemüsesaft zu sich nehmen. Auch einige Mandeln oder Nüsse können die
Knabberlust zu stillen, ohne den Insulinspiegel aus dem Lot zu bringen.
Den Kalorienverbrauch ankurbeln
Jede Art von Bewegung bringt die Fettverbrennung in Schwung. Außerdem baut sich
dadurch neue Muskelmasse auf - und Muskeln verbrennen mehr Energie als
Fettpölsterchen. Wer schlank werden und bleiben möchte, sollte deshalb so viel
Bewegung in den Alltag bringen wie möglich. Also: Fahrrad statt Bus oder Auto,
Treppe statt Lift, Spaziergang statt Cafébesuch in der Mittagspause. Zusätzlich
verbessern drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche (je 45 bis 60 Minuten)
Fitness und Kalorienbilanz. Ob Tanzen, Volleyball, Radeln oder Crosstraining ist
dabei ganz egal. Hauptsache, die Bewegung macht Spaß!
Durchhalten mit den richtigen Motivations-Tipps
Übergewicht entsteht nicht von heute auf morgen, deshalb darf es auch eine
Zeit dauern, bis die Extrapfunde geschmolzen sind.
Diese Tricks helfen dabei, dauerhaft am Ball zu bleiben:
- Realistische Ziele setzen: Sein Wunschgewicht sollte man immer vor
Augen haben. Für den Anfang genügt aber ein Minus von zehn Prozent als Zielmarke.
Bei 85 kg wären das also 8,5 kg. Diese Menge ist überschau- und erreichbar.
- Etappenziele formulieren: Sinnvoll ist es, die größeren Ziele in
kürzere Etappen zu unterteilen, zum Beispiel in 3-Kilo-Schritte. So erreicht man
immer wieder kleine Stationen - die Motivation bleibt erhalten.
- Maß nehmen: Manchmal bleibt zwar der Zeiger der Waage stehen, doch die
Figur ändert sich trotzdem. Dann kann das Maßband helfen, um die Erfolge zu
verdeutlichen. Wer regelmäßig den Umfang von Bauch, Hüfte und Oberschenkeln
nimmt, bekommt einen guten Überblick.
- Erfolge feiern: Ein schöner Blumenstrauß, ein Kinobesuch, etwas
Schickes zum Anziehen - diese kleinen Belohnungen motivieren zusätzlich.
- Nicht entmutigen lassen: Die Waage zeigt mal ein paar Gramm mehr, weil
das Essen bei der Familienfeier viel zu gut geschmeckt hat - na und? Kleine
Rückschläge sind völlig normal und kein Grund zur Panik. Lieber zum Anlass
nehmen, neu durchzustarten!
Das Wohlfühlgewicht halten
Manchmal fällt es schwer, nach der Diät die neue, gesunde Ernährungsweise
konsequent durchzuhalten. Doch nur, wenn man auch im Alltag seinen
Kalorienbedarf im Blick hat, ist der Erfolg von Dauer. Deshalb ist es wichtig,
liebgewonnene Essgewohnheiten in das neue Wissen zu integrieren. Ein
Schlemmerabend im Restaurant ist o. k., wenn man das Kalorienplus über die Woche
wieder ausgleicht, etwa indem man einen Obsttag einlegt, mehr Sporteinheiten
einplant oder eine Mahlzeit durch einen Eiweiß-Shake ersetzt. Denn: Die
Gesamtbilanz muss stimmen. Dann kann man die Angst vor dem Jo-Jo-Effekt getrost
vergessen.
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