Wall-Street-Bankern sind Ethikregeln
schnuppe
Ein Drittel gibt zu: Fehlverhalten weiterhin an der
Tagesordnung
New
York/Notre Dame (pte004/21.05.2015/06:15) - Das Verhalten der Finanzprofis an
der New Yorker Wall Street hat sich seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008
zwar verändert, aber nicht unbedingt verbessert. Wie aus einer Umfrage der
University of Notre Dame (ND) http://nd.edu im Auftrag der Anwaltskanzlei
Labaton Sucharow LLP http://labaton.com hervorgeht, haben zwar viele Firmen
deutlich strengere Ethikrichtlinien eingeführt. Diese werden aber im täglichen
Geschäft keineswegs ausreichend berücksichtigt. Rund ein Drittel gibt zu, selbst
weiter Zeuge von Fehlverhalten am Arbeitsplatz geworden zu sein.
"Aus Fehlern nichts gelernt"
"In den Nachwehen der Krise haben wir uns schwergetan, die Schlüsselfaktoren zu
finden, die zum Zusammenbruch geführt haben und haben letztendlich versucht,
Fragen zu stellen, die unser Verständnis in Bezug auf die Wall Street generell
verbessern sollten", heißt es in dem ND-Bericht. "Trotz der vielfach in die
Schlagzeilen geratenen Konsequenzen von unternehmerischen Fehltritten, belegt
unsere Untersuchung, dass sich die Einstellung der Branche etwa in puncto
Korruption keinesfalls verbessert hat", stellen die Autoren unmissverständlich
klar.
"Ich gehe davon aus, dass die strengeren Regeln die Arbeitssituation an der Wall
Street durchaus beeinflusst. Gleichzeitig sehe ich aber nicht, dass diese Regeln
ihr Ziel auf dem Finanzmarkt erreicht haben", meint Unternehmensberater Bernd
Höhne http://jobdot.de gegenüber pressetext. "Viele Mitarbeiter der
Finanzbranche haben bereits Angst vor einem neuerlichen Crash. Man hat aus den
Fehlern von 2008 nichts gelernt. Gerade diejenigen, die an der Wall Street
sitzen, haben einen guten Einblick in das Geschehen und sehen, dass sich schon
die nächste Blase aufbaut", so Höhne.
Keine Angst vor Konsequenzen
Dass man an der Wall Street offensichtlich nicht die notwendigen Lehren aus der
Krise gezogen hat, wird in dem vorgelegten ND-Papier vor allem anhand der
Einhaltung beziehungsweise Nicht-Einhaltung ethischer Standards deutlich. Rund
ein Drittel der befragten Finanzexperten gab an, ein diesbezügliches
Fehlverhalten auch weiterhin zu erleben. Noch schlimmer: Knapp jeder Fünfte
glaubt, dass es im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld oft gar nicht möglich
ist, erfolgreich zu sein, wenn man sich stets streng an die entsprechenden
Regeln halte.
Einer von zehn Befragten gibt außerdem zu, schon mindestens einmal unter Druck
gesetzt worden zu sein, um Handlungen zu setzen, die ethische Standards oder
sogar gesetzliche Bestimmungen verletzen. Die Angst, dafür zur Rechenschaft
gezogen zu werden, ist jdeoch nicht sonderlich groß: Beinahe die Hälfte der
befragten 1.200 Finanzprofis sieht die strafrechtliche Verfolgung durch Behörden
als eher "ineffizient".
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