Takt(ik) mit Stil
Wenn Geschäftsbesuch ins Haus steht…
Rainer Stöcker ist leicht angesäuert. Das
Beratungsgespräch war für 10 Uhr angesetzt. Sein Kunde ist schon 15 Minuten
überfällig und ein Anruf auch. Er überlegt, ob er seinerseits etwas versäumt
hat. Nein, nach Vereinbarung des Termins schickte er neben der Terminbestätigung
eine Routenempfehlung, sogar einen Parkplatz vorm Haus ließ er reservieren.
Je höher Sie beruflich steigen, umso kostbarer ist Ihre Zeit. Pünktlichkeit ist
also ein Zeichen guter Manieren, von Disziplin und Wertschätzung. Halten Sie die
Telefonnummer Ihres Ansprechpartners griffbereit für den Fall, dass Sie sich
verspäten.
Sie holen Ihren Kunden/Gast am Counter/Empfang ab, wann immer das selbst geht,
begrüßen ihn namentlich und führen ihn – ohne Umwege – ins Besprechungszimmer.
Der berühmte erste Eindruck entscheidet mit über den Erfolg des Gesprächs. Seien
Sie sich Ihrer Gastgeberrolle bewusst: Machen Sie sich mit Vor- und Zunamen
bekannt, strecken Sie die Hand zur Begrüßung aus.
In Deutschland ist die Begrüßung im Job klar
geregelt:
Ranghöhere Personen begrüßen die
Rangniedrigeren zuerst. Sehen Sie beim Handschlag dem anderen in die Augen, das
schafft sofort innere Bindung und intensiviert den Kontakt. Und lächeln Sie
dabei. So wirken Sie selbstbewusst und sympathisch.
Freundlichkeit steckt an
Eine freundliche, offene Atmosphäre kommt Kunden und Mitarbeitern
zu Gute. Freundlichkeit, Rücksicht, Toleranz und Fairness werden in der Regel
honoriert. Diese Verhaltensweisen sind sichtbarer Ausdruck eines integren
Charakters, der auf seine Umgebung ausstrahlt.
Auf dem Weg zum Meeting ist Small Talk unumgänglich, eine lockere Atmosphäre
soll geschaffen werden. Die große Kunst der kleinen Unterhaltung ist ein
elegantes Mittel, um Türen zu anderen Menschen zu öffnen.
Selbstverständlich sind während des Besuchs Ihr Handy und hoffentlich das Ihres
Gastes auf stumm geschaltet. Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn eine relevante
Nachricht ansteht.
Wo sitzen die Verhandlungspartner?
Manche Chefs postieren ihre Gesprächspartner gegenüber dem Fester, so dass sie
ihn wegen der Blendung nicht richtig erkennen können. Ein alter Trick, der
leicht durchschaubar ist und unhöflich wirkt.
Der angenehmste Sitzplatz für den Besucher ist – vor allem bei der ersten
Besprechung in Ihrem Haus – der mit dem Blick in den Raum. Werden Sie selbst
„falsch“ platziert, wehren Sie sich dagegen. In der „Ich-Form“ lässt sich alles
sagen.
Ein konstruktives Klima entsteht, wenn sich Verhandlungspartner am Tisch über
Eck setzen.
Weg vom Tisch, heißt bei Besprechungen aktuell die Devise. Sachorientierte,
kurze Meetings werden in modernen Unternehmen schon im Stehen abgehalten. An
Bistrotischen, nicht wissend, wohin mit den Händen, gestalten sich die
Steh-Konferenzen von selbst kurz.
Die Höflichkeit verlangt es, das Meeting so umsichtig vorzubereiten, dass alle
Beteiligten wissen, worum es geht.
Achten Sie als Leiter/In darauf, dass alle Gesprächspartner rechtzeitig die
erforderlichen Informationen erhalten. Von externen Teilnehmern lassen Sie sich
am Vortag noch einmal ihr Kommen bestätigen. Gehen Sie unbedingt auf die
„soften“ Bedürfnisse, wie Bestuhlung, Technik, Klima- und Lichtverhältnisse,
Getränke und Verköstigung des Teilnehmerkreises, ein.
Ganz gleich, in welcher Position Sie sind: Hören Sie aufmerksam zu und lassen
Sie Ihr Gegenüber aussprechen.
Wer konstruktiv arbeiten will, muss zuhören können. Dauerrednern dürfen Sie aber
ruhig mal den Ton abdrehen.
Es versteht sich von selbst, dass Sei bei Verhandlungen freundlich und höflich
Ihre Vorstellungen durchzusetzen versuchen. Werden Sie nicht sauer, wenn Ihre
Vorschläge erst einmal abgeblockt werden, aber geben Sie auch nicht zu schnell
auf.
Bei Konflikten, die es immer wieder gibt, bleiben Sie unerschütterlich sachlich.
Einen eigenen Fehler ehrlich zuzugeben, schadet nicht. Und die Fehler anderer
sollten Sie nicht unnötig aufbauschen, perfekt ist schließlich niemand. Auch mal
loben und anerkennen, darüber freut man sich ja auch selbst.
Ach übrigens: Wer im Beruf vorankommen will, darf zum Lachen nicht in den
Keller gehen. Humor wird als Karriere-Faktor immer wichtiger.
Geschafft! Rainer Stöckers Geschäftsfreund ist doch noch eingetroffen.
Das Gespräch war ein Erfolg. Nun fasst er das Resultat kurz zusammen, verweist
auf die verteilten Aufgaben und fixiert den Termin für eine eventuell weitere
Zusammenkunft. Bleibt nur noch, für Teilnahme und Aufmerksamkeit „Danke“ zu
sagen.
Ein freundliches, aufrichtiges „Auf Wiedersehen“ beschließt die Sitzung, bevor
Herr Stöcker seinen Gast zum Auto begleitet.
Weitere Informationen:
erhalten Sie bei
Etikette-Trainer-International, Susanne Friz-Kind, Palmstraße 11,
73033 Göppingen, Tel. 07161/922 943, Fax 07161/150 77
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